STARK im Netzwerk - Netzwerkpartner stellen sich vor

16.12.2022 - Aktuelles
Sie stellten ihren Dienst vor (v.l.n.r.): Annelene Ewers und Anita Schepergerdes (Krebsfonds), Melania Pieper (Alltagslotsin), Bärbel Wempe (Krankenhausseelsorge), Maria Jansen (SAPV)

Am 15.12. kamen die Sterbebegleiter*innen der Hospiz-Hilfe zum Begleiter*innen-Treffen unter dem Thema: „STARK im Netzwerk für die Sterbenden“ zusammen.

Hintergrund ist das Bestreben, die bestmögliche ressourcenorientierte Rundumversorgung für die Zu Begleitenden zu erreichen. Oft sind die Schwerstkranken, was ihre Situation angeht, defizitorientiert eingestellt. Sie schauen auf die Einschränkung, auf das, was nicht mehr geht und wo Unterstützung fehlt. Das ist völlig verständlich und würde wahrscheinlich jeder und jedem von uns ähnlich gehen. Unsere Aufgabe als Sterbebegleiter*in ist es, in Gesprächen und Begleitung mit den Menschen zu schauen: Was geht denn noch? Was kann ich noch, was kann ich noch selbständig? Was läuft prima? Und weiterführend auch auf die Fragen zu schauen: Wo kann ich Hilfe bekommen? Wer kann unterstützen? Wer fängt mich auf?

Es ist eine perspektivische Arbeit mit dem Fokus auf die Ressourcen die vorhanden sind, und nicht auf das, was verloren ist.

„Ressource“ ist ein oft genutztes Wort im palliativen Geschehen. Es stellt einen Perspektivwechsel dar weg von der Frage, was nicht mehr geht und hin zu dem, was vorhanden ist. Es sieht den Menschen in seinen Möglichkeiten im sozialen Umfeld, auf physischer, auf psychischer und auf spiritueller Ebene. Die vier Dimensionen, die uns als Mensch ausmachen.

Eine der größten Ressourcen, die wir als Begleiter*innen haben, ist das Netzwerk, in dem wir tätig sind. Dieses Netzwerk schaut ganzheitlich auf den Menschen. Jeder Netzwerkpartner in seinem Fachbereich und doch stets auf Tuchfühlung mit den anderen Bereichen. So kommen wir als Sterbebegleiter*innen immer wieder auch in Kontakt mit spirituellen Fragen, mit finanzieller Not oder mit pflegerischem oder medizinischem Klärungsbedarf. So geht es auch allen anderen Netzwerkpartnern. Gut ist es dann, zu wissen, wen ich anfragen kann, wo ich Unterstützung erhalte, um die Menschen, die ich begleite, bestmöglich zu versorgen.

Im Rahmen des Begleiter*innen-Treffens stellten sich exemplarisch für ein großes offenes Netzwerk rund um die Menschen, die wir begleiten, vier spezielle Dienste vor. Sie erzählten sehr konkret von ihrer Arbeit und ihrem wertvollen Wirken.

Der Krebsfonds wurde von Annelene Ewers vorgestellt. Einige Stichpunkte seien aus dieser Arbeit genannt: Er ist unbürokratisch und hilft in der aktuellen Not. Es gibt keinen Blick auf ein Konto, es benötigt eine Person, die die Situation bestätigt (z.B. Arzt, Pflegekraft, Sozialarbeiter, Alltagslotsin, Hospizbegleitung…), die finanzielle Unterstützung braucht nicht zurückgezahlt werden. Es gibt unter dem Dach des Krebsfonds die Sonnenbrücke, die sich um Kinder von krebskranken Eltern kümmert.

Auch das Projekt Alltagslotsin ist an den Krebsfonds angegliedert. Dieses Projekt wird von Melanie Pieper ausgeübt. Sie besucht zu Hause und im Krankenhaus nach einer Diagnose und berät zu allen Fragen, die sich zur Krankheit, zum Verlauf, zu Anträgen und Ausweisen, zu Vorsorgevollmachten und Pflege auftun. Ihre größte Ressource ist die Aufklärung. Je mehr man von dem weiß, was auf einen zukommt, desto besser kann man damit umgehen.

Danach stellte die Krankenhausseelsorgerin Bärbel Wempe ihren Dienst und stellvertretend auch die Seelsorge im Allgemeinen vor. Meist sind es die Stationsmitarbeiter*innen, die die Seelsorge rufen. Die Gesprächsthemen am Krankenbett umfassen ein breites Spektrum (Lebens- und Glaubensthemen, Angst, Unruhe, Bitte um Gebet). Die Seelsorge wird oft gerufen, wenn der Patient im Sterben liegt oder bereits verstorben ist. Das Gebet kann dann als rituelle Stütze mit heilender Wirkung erfahren werden. „Es nimmt mich jemand an die Hand und führt mich hindurch.“ Seelsorge sieht den ganzen Menschen.

Am Ende der Vortragsrunde stellte Maria Jansen den Dienst der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung vor. Dieser Dienst arbeitet ambulant und ermöglicht den Schwerstkranken und Sterbenden das Zuhause Bleiben. Sobald der Patient eine lebenslimitierende Erkrankung diagnostiziert bekommt, eine kurative Behandlung nicht mehr möglich ist, wird eine palliative Behandlung angestrebt. Hierbei geht es um Symptomstabilisierung, -kontrolle oder -linderung (von z.B. Atemnot oder Tumorschmerz). Es werden Medikamente eingesetzt, pflegerische Möglichkeiten ausgeschöpft und eine engmaschige Versorgung, nicht zuletzt auch durch eine Rufbereitschaft ermöglicht.

Wir bedanken uns bei den vier Diensten für ihr Tun und freuen uns, mit Ihnen zusammen im stärkenden Netzwerk wie ein tragender unterstützender Ring für die Menschen da zu sein. DANKE!

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